TriPlast - Die Kunststoffsortieranlage der Superlative

Das vorzerkleinerte, aufgelockerte Schüttgut wird in die auf bis zu 15 Metern Höhe angebrachten Siebtrommeln geführt. Die Trommeln bestehen aus mehreren Siebblechen, mit variierender Siebkörnung, die sich in ständiger Rotation befinden. Durch die rotierende Bewegung und die leichte Neigung der Trommeln wird das Material durch das Trommelsieb geführt. Material, das kleiner als die Sieblochung ist, fällt dabei nach unten durch das Sieb hindurch. Größeres Material wird bis zum Siebende mitgeführt und dort ausgeworfen. Durch diesen Prozess kann das Material, nach Größe separiert, in den späteren Schritte leichter erkannt und sortiert werden.

Das durch die Siebtrommeln vorsortierte Material wird durch den Windsichter noch genauer nach Größe und Gewicht in Schwer- und Leichtgut getrennt. Ein Ventilator erzeugt einen Sichtluftstrom durch den das eingebrachte Material strömt. Das Schwergut fällt nach unten aus dem Sichter heraus und wird über ein Band abtransportiert. Das Leichtgut wird über den oberen Ausgang des Sichterkopfes abgesaugt und über eine Transportleitung dem Materialabscheider zugeführt. Gelangt Material in Übergröße in die Maschine, wird dieses gegen ein nach hinten schwenkbares Blech gedrückt und wird so aus der Maschine entfernt. Dadurch werden Verstopfungen der Transportleitung und des nachfolgenden Leichtfraktionsabscheiders verhindert.

Mittels eines leistungsstarken, über dem Fließband montierten Elektromagneten werden Metalle aus dem Schüttgut sortiert. So können magnetischen Ferrometalle zuverlässig entnommen werden und für die weitere Aufbereitung gesammelt werden.

Die Maschine ist zur Abtrennung und Rückgewinnung von Nichteisen-Metallen aus dem Schüttgut bestimmt. Sie trennt unterschiedliche Metallsorten voneinander, um für die Wiederverwertung möglichst sortenreine Sekundärrohstoffe zur Verfügung zu stellen.

Die TriPlast Anlage verfügt über insgesamt 38 solcher Geräte, mit denen recyclingfähiges Material auf der Grundlage spezifischer und eindeutiger, spektraler oder elektromagnetischer Eigenschaften erkannt und sortiert werden. Nach dem Durchlaufen eines Scanners gelangt das Material an eine Reihe von Druckluftventilen, die an der exakten Position geöffnet werden, um einzelne Verpackungen aus dem Materialstrom zu blasen. In der Trennkammer wird das Material in verschiedene Fraktionen unterteilt. Manche Module sind mit elektromagnetischen Sensoren (EM-Sensoren) ausgestattet, die die elektromagnetischen Eigenschaften des Materials erkennen, andere mit DLA (Deep LAISER) Sonden, zur Formerkennung sowie zur Erkennung von schwarzen Materialien und zur Unterscheidung von Objekten anhand ihres Grauwerts und ihrer Lichtstreuung.

Der Ballistikseparator trennt Festkörper nach ihrer Beschaffenheit. Er wird von oben durch die vorgeschaltete Maschinentechnik mit Material beschickt. Feinkörniges Material fällt durch die Paddel hindurch, während Grobkornfraktionen in 2D (flächig, wird nach oben gefördert) und 3D (voluminös, fällt nach hinten herunter) getrennt und auf weiterführende Maschinentechnik übergeben wird. Mit dem Verstellen der Neigung des Ballistikseparators kann die Reinheit des Endproduktes beeinflusst werden.

In letzter Instanz kommen Materialien, die nicht eindeutig zugeordnet werden konnten in die Sortierkabine. Hier befinden sich 17 Bänder, auf denen alle zu sortierenden Produkte transportiert werden. Sie ermöglicht eine umfassende Kontrolle und manuelle Sortierung durch qualifiziertes Personal und spielt eine zentrale Rolle in der Endkontrolle des Sortierprozesses. Gleichzeitig können Schichtführer anhand der Materialien den Prozess überwachen und einlenken, sollte es zu Auffälligkeiten kommen.

Um mögliche Brandfälle effektiv bekämpfen zu können, verfügt die Anlage über ein leistungsstarkes Brandschutzsystem. Mit zwei Dieselpumpen können bis zu 13.407 Liter Wasser und Löschmittel pro Minute gefördert werden. Das daran angeschlossene Verteilersystem ist mit 46 Alarmventilen ausgestattet. Diese Ventile, die von der Brandmeldeanlage (Siemens) gesteuert werden, leiten im Brandfall Wasser zur benötigten Stelle. Mit 132 Absperramaturen bietet das System eine Vielzahl an Möglichkeiten die Wasserströme zu lenken, sowie bei Wartungsarbeiten die Wasserzufuhr zu unterbrechen. Mit acht angeschlossenen Wasser-Schaumwerfern, mit einer Kapazität von je 2.400 Litern pro Minute und automatisierter Hot-Spot-Erkennung, ist eine schnelle und effektive Brandbekämpfung gewährleistet.