Österreicher:innen investieren pro Woche rund 13 Minuten in die Abfalltrennung
Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der ARA trennen 9 von 10 Österreicher:innen ihren Abfall, investieren dafür rund 13 Minuten pro Woche in die richtige Sortierung und Frauen schätzen dabei ihr Wissen über die korrekte Abfalltrennung besser ein als Männer.
Wie viel Zeit verwendet man wöchentlich, um den Abfall zu trennen? Die ARA hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut IMAS die Österreicher:innen zu ihrem Abfalltrennverhalten befragt. Seit letztem Jahr wird im Schnitt mehr Zeit in die Abfalltrennung investiert: Rund 13 Minuten, 2023 waren es noch 11 Minuten. Die Österreicher:innen gehen nur 172 Meter bis zur nächsten Sammelstelle, sogar zehn Meter weniger als noch im letzten Jahr. „Wer Abfälle richtig trennt, schont Ressourcen und schützt die Umwelt. Das ist ein einfacher, aber wesentlicher Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, den wirklich jede:r umsetzen kann“, erklärt Harald Hauke, ARA Vorstandssprecher.
Akzeptanz der Abfalltrennung ungebrochen hoch
Rund 9 von 10 Österreicher:innen trennen ihren Abfall. Dabei wird die Abfalltrennung als äußerst wichtig erachtet: 98 % der Befragten finden die Idee der Abfalltrennung „sehr gut“ oder „gut“. Besonders für die Kärntner:innen (97 %), Salzburger:innen (92 %) und Niederösterreicher:innen (92 %) ist die Abfalltrennung ein Muss. Seit mehr als 30 Jahren gibt es die getrennte Sammlung von Verpackungen, seither ist die Akzeptanz zur Abfalltrennung und dem Sammelsystem kontinuierlich gestiegen: Von 38 % im Jahr 1995 auf 85 % im Jahr 2024. Für sieben von zehn Befragten ist die getrennte Sammlung von Verpackungen kein zusätzlicher Zeitaufwand. Viele sehen es als selbstverständliche Notwendigkeit.
Österreicher:innen: Besser im Abfalltrennen als sie denken
Aufholbedarf gibt es bei der Informiertheit der Österreicher:innen: Nur jede:r Zweite fühlt sich „sehr gut“ informiert. 60 % der Frauen schätzen ihr Wissen als „sehr gut“ ein, hingegen geben sich nur 40 % der Männer die Bestnote im Wissen um die korrekte Abfalltrennung. Sicherer fühlen sich ebenso Personen ab 50 Jahren, 9 von 10 glauben „gut“ oder „sehr gut“ über die korrekte Trennung Bescheid zu wissen. Bei den 14- bis 29-jährigen liegt dieser Wert bei 68 %. „Ab 2025 wird in ganz Österreich einheitlich gesammelt. Das ist ein wichtiger Schritt für den Umweltschutz – dafür braucht es aber auch neue Routinen und gelernte Praxis“, so Hauke. Bei der persönlichen Einschätzung des Trennverhaltens zeigt sich bei allen Verpackungsmaterialien ein leicht negativer Trend, obwohl Österreich mit seinen Recyclingquoten im europäischen Spitzenfeld liegt.
Laut Umfrage würden die Österreicher:innen etwas weniger Glas, Papier, Kunststoff und Metall sammeln. Hauke erklärt: „Verhaltensänderungen können kurzfristig zu Unsicherheiten führen, weil Routinen neu erlernt werden müssen. Das ist zum Beispiel ab 2025 durch die Einführung des Einwegpfands auf Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall zu erwarten, die auch Auswirkungen auf die Sammlung der anderen Leicht- und Metallverpackungen haben wird.“ Um das Bewusstsein für die Abfalltrennung bei der Bevölkerung zu stärken, launchte die ARA erst kürzlich ihre bis dato dritte Awareness-Kampagne. Diese läuft unter dem Motto „Achte auf die Verpackungen Rohstoffe“ und ist erstmalig Out-of-Home österreichweit auf zahlreichen Plakaten und Citylights zu sehen. Österreich war stets ein Vorreiter in der getrennten Sammlung und Abfallvermeidung. Doch es ist das Engagement aller notwendig, um Ressourcen zu schonen und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu leben. Die ARA hat daher Umwelt- und Bewusstseinsbildung von Anfang an als zentralen Bestandteil ihrer Arbeit verstanden und trägt durch zahlreiche Projekte, wie zum Beispiel ARA4kids, ihren Teil dazu bei. Dieses Programm vermittelt auf spielerische Weise umweltbewusstes Verhalten und fördert so frühzeitig das Verständnis für nachhaltiges Handeln.
Sammelumstellung ab 2025 in Steiermark, Tirol, Vorarlberg, Burgenland und Teilen Oberösterreichs
Ab 2025 wird eine langjährige Forderung der ARA umgesetzt und das österreichische Sammelsystem weiter vereinfacht: Mit der einheitlichen Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack werden die unterschiedlichen Regelungen aller Bundesländer angeglichen. Ab Jänner 2025 werden Verpackungen wie Joghurtbecher, Waschmittelflaschen, Chipsdosen oder Konservendosen gemeinsam in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack gesammelt, und das in ganz Österreich. Seit 2023 sammeln Kärnten, Niederösterreich, Wien, Salzburg und Regionen Oberösterreichs bereits nach dem neuen Vorbild. In der Steiermark, Tirol, Vorarlberg, dem Burgenland und den restlichen Teilen Oberösterreichs folgt diese Umstellung nun auch ab dem kommenden Jahr. Umso erfreulicher, dass rund 28 % (etwa 2,5 Millionen Österreicher:innen) ihren Abfall noch genauer trennen wollen. Besonders in Salzburg ist diese Bereitschaft mit 44 % der Befragten hoch, gefolgt von den Kärntner:innen (38 %) und den Wiener:innen (32 %).
So viele Minuten brauchen die Österreicher:innen für die Abfalltrennung
Im Durchschnitt investieren die Österreicher:innen 12,7 Minuten pro Woche in die Abfalltrennung. Erfreulicherweise empfinden 71 % dies als nicht erwähnenswert. Für 66 % derjenigen, die einen spürbaren Zeitaufwand wahrnehmen, stellt dieser eine selbstverständliche Notwendigkeit dar, während weitere 28 % ihn als notwendiges Übel betrachten. Der Zeitbedarf im Detail:
• Weniger als 5 Minuten: 19 %
• 5 bis 10 Minuten: 25 %
• 11 bis 20 Minuten: 25 %
• 21 bis 30 Minuten: 11 %
• 31 und mehr Minuten: 6 %
• Weiß ich nicht: 14 %