Mehr Fokus auf Kunststoffverpackungen

Die Österreicher:innen sind mit der gemeinsamen Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen zufrieden. Als Gründe geben diese an, sie sei noch einfacher und praktischer. Das hat eine Umfrage des IMAS Instituts im Auftrag der ARA ergeben.

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Bereits zwei Drittel der Bevölkerung sind mit der Sammelumstellung zufrieden

Die Österreicher:innen sind mit der gemeinsamen Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen zufrieden. Als Gründe geben diese an, sie sei noch einfacher und praktischer. Das hat eine Umfrage des IMAS Instituts im Auftrag der ARA ergeben. In den Umstellungsregionen sammeln bereits 33 Prozent der Befragten mehr Kunststoff- und Metallverpackungen getrennt vom Restmüll als vor der Umstellung. Dies deckt sich mit der ARA Halbjahres-Bilanz: Rund 91.500 Tonnen Verpackungen wurden in der Gelben Tonne und dem Gelben Sack getrennt gesammelt. (+30 %).

Die Altstoff Recycling Austria AG hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut IMAS die Zufriedenheit der Österreicher:innen bei der getrennten Verpackungssammlung erhoben. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Vereinheitlichung der Sammlung von Leichtverpackungen gelegt. Die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in der Gelben Tonne und dem Gelben Sack schneidet in den umgestellten Regionen gut ab: Jede:r Zweite gibt der Sammlung die Schulnote „Sehr gut“. 60 Prozent der Wiener:innen beurteilen diese mit der Bestnote und sind damit die größten Befürworter:innen der Umstellung, es folgen Niederösterreich (49 %), Kärnten (48 %) und Salzburg (45 %). Die neue Sammlung ist für mehr als ein Viertel (27 %) einfacher und praktischer. Im Durchschnitt haben die Österreicher:innen rund 11 Minuten pro Woche für die getrennte Verpackungssammlung verwendet, eine Minute weniger als noch im letzten Jahr. Die Vereinfachung wirkt sich laut Angaben der Bevölkerung auch positiv auf die Sammelmenge aus. In den Umstellungsregionen geben 33 Prozent an mehr Kunststoff- und Metallverpackungen getrennt vom Restmüll zu sammeln. Das deckt sich mit dem Sammelergebnis der ARA, die in diesen Gebieten bei Leichtverpackungen ein Sammel-Plus von über 30 Prozent verzeichnet, in Gesamtösterreich sind es rund 11 Prozent. Insgesamt wurden in Österreich im ersten Halbjahr 2023 rund 91.500 Tonnen Verpackungen in der Gelben Tonne und dem Gelben Sack gesammelt. Die Sammelmengen der weiteren Packstoffe sowie der Altpapiermengen verzeichnen aufgrund des Ukrainekrieg und Teuerungswelle einen leichten Rückgang.

Abfalltrennung bei Plastikflaschen ist gut, Aufholbedarf bei anderen Kunststoffverpackungen
Die ARA setzt einen besonderen Schwerpunkt auf die Steigerung der Sammelmenge von Kunststoffverpackungen, um die EU-Recyclingquote ab 2025 zu erreichen. So lag ein Fokus der Studie darauf, welche Kunststoffverpackungen getrennt gesammelt werden. 86 Prozent entsorgen Plastikflaschen, die zuhause getrunken werden, immer in der Gelbe Tonne oder dem Gelben Sack. Bei Plastikflaschen für den Unterwegs-Konsum sind es bereits 69 Prozent. Aufholbedarf gibt es noch bei Schalen für Obst, Gemüse, Fleisch oder Take-Away, bei Verpackungen von Wurst und Käse sowie bei Plastikfolien und Trays von Mineral- oder Limonadenflaschen. „Österreich ist Vorreiter in Sachen Abfalltrennung und Recycling. Dennoch müssen wir noch mehr Kunststoffverpackungen sammeln, mehr trennen und mehr recyceln, um die EU-Ziele zu erreichen“, erklärt ARA Vorstandssprecher Harald Hauke und ergänzt: „Jede Verpackung, die getrennt und recycelt wird, liefert wichtige Rohstoffe für Industrie und ist damit ein essenzieller Beitrag für die Kreislaufwirtschaft und den Klimaschutz.“

Sammelumstellung: Leichter Rückgang bei Wissen um Abfalltrennung
Am häufigsten getrennt gesammelt werden Altpapier (94 %), Weiß- und Buntglas (91 %), Kunststoffgetränkeflaschen (91 %) und Getränkedosen (87 %). Fast neun von zehn Österreicher:innen finden die Idee der Abfalltrennung sehr gut und weitere 80 Prozent befürworten die Verpackungssammlung. Für fast zwei Drittel ist die Abfalltrennung eine selbstverständliche Notwendigkeit und nur drei Prozent empfinden diese als Zumutung. Allerdings ist das Wissen rund um die richtige Abfalltrennung etwas zurückgegangen. „Das dürfte mit dem erhöhten Informationsbedarf bei der Sammelumstellung zusammenhängen“, so Hauke. So müssten Routinen neu gelernt werden. „Um die Bevölkerung bei der Umstellung zu unterstützen, haben wir die App Digi-Cycle entwickelt, die der Bevölkerung mit einem digitalen Recyclingguide zur Seite steht. Sie identifiziert die Verpackungsart und zeigt eine Trennanleitung sowie die nächstgelegene öffentliche Sammelstelle an“, erklärt der ARA Vorstand. Unsicherheiten würden aufgrund von Folierungen oder Ummantelungen vor allem bei Kunststoffverpackungen herrschen.

So weit gehen die Österreicher:innen für die Abfalltrennung
Drei Viertel (75 %) der Österreicher:innen haben einen Gelben Sack oder Gelbe Tonne direkt im Wohnhaus, zum Vergleich noch vor 20 Jahren, wo es nicht mal die Hälfte (48 %) der Haushalte waren. Ist keine Gelbe Tonne oder Gelber Sack im eigenen Haus, beträgt die Distanz bis zur nächsten Sammelstelle im Durchschnitt 184 Meter. 2003 waren es noch 388 Meter, somit wurde die Entfernung um mehr als die Hälfte reduziert. Bei Altpapier legt die Bevölkerung im Durchschnitt nur 2,5 Gehminuten (rund 175 Meter) zur nächsten roten Tonne zurück, bei rund drei Viertel (75 %) ist direkt im Wohnhaus eine zu finden. Behälter für Bunt- und Weißglas befinden sich bei mehr als einem Viertel (28 %) direkt beim Wohnhaus, bei 31 Prozent in den nächsten 200 Metern, also rund drei Gehminuten. Für die Blaue Tonne legt man ungefähr 506 Meter zurück, bei einem Drittel (33 %) ist diese direkt im Haus.

Aktuelle, repräsentative Studie (2023):
Im Auftrag der ARA befragte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut IMAS im Mai 2023 insgesamt 508 Österreicher:innen ab 14 Jahren zum Thema Abfalltrennung und Sammelumstellung.

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse ist hier zu finden: