10.03.2025

Clean Industrial Deal: Kreislaufwirtschaft im Fokus

Der Clean Industrial Deal der Europäischen Kommission zielt darauf ab, die EU bis 2030 zum Weltmarktführer in der Kreislaufwirtschaft zu machen. Wir haben die wichtigsten Maßnahmen zusammengefasst.

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Die Europäische Kommission präsentiert mit dem Clean Industrial Deal eine gemeinsame Roadmap für Wettbewerbsfähigkeit und Dekarbonisierung – und stellt dabei die Kreislaufwirtschaft als Schlüsselkomponente heraus.

Dabei sollen die begrenzten Ressourcen Europas optimal genutzt, Abhängigkeiten reduziert und die Versorgungssicherheit erhöht werden. Wir haben die Kernmaßnahmen im Bereich der Kreislaufwirtschaft zusammengefasst:

Schnelle Umsetzung des Critical Raw Materials Act

Um den Zugang zu kritischen Rohstoffen zu sichern, wird die Kommission die Umsetzung des Critical Raw Materials Act priorisieren. Hierzu zählt etwa die Anerkennung einer ersten Liste strategischer Projekte ab März 2025 sowie der Aufbau eines EU Critical Raw Material Center zur gemeinsamen Beschaffung von Rohmaterialien in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten.

Einführung des Circular Economy Act (2026)

Die Kommission plant, im Q4 2026 einen Circular Economy Act zu verabschieden. Ziel ist es, den Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen und den effizienten Einsatz sowie die Wiederverwendung knapper Materialien sicherzustellen.

Dabei sollen folgende Maßnahmen unterstützt werden:

  • Freier Verkehr von Kreislaufprodukten, Sekundärrohstoffen und Abfällen: Dies trägt dazu bei, dass Materialien länger im Wirtschaftskreislauf verbleiben.
  • Förderung eines höheren Angebots an hochwertigen Rezyklaten und Anregung der Nachfrage nach Sekundärmaterialien: Durch diesen Schritt sollen Ausgangsstoffkosten gesenkt werden.
  • Harmonisierung der „end of waste”-Kriterien und Ausweitung der erweiterten Herstellerverantwortung: Dies soll klare Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen Materialeinsatz schaffen. Eine Revision der bestehenden Regeln zu E-Waste wird angestrebt, um sicherzustellen, dass sie einfacher und zweckmäßiger sind, und die enthaltenen kritischen Rohstoffe, wiedergewinnen.
  • Verpflichtende Nutzung neuer Rohstoffquellen wie recycelter und biobasierter Materialien als Ersatz für fossile Rohstoffe.


Das übergeordnete Ziel ist es, den Anteil kreislauffähiger Materialien in Europa bis 2030 von 11,8 % auf 24 % zu steigern.

Förderung von Kooperationen und Skalierungseffekten

Mit der Einrichtung von "Trans-Regional Circularity Hubs" soll die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und interessierten Wirtschaftsakteuren gefördert werden "to promote smart specialisation and economies of scale for
recycling."

Ergänzend dazu soll eine Green VAT-Initiative bestehende Mehrwertsteuervorschriften im Bereich Second-Hand-Produkte überprüfen, um zusätzliche finanzielle Anreize zu schaffen.

Für Unternehmen können sich daraus folgende Vorteile ergeben:

  • Sichere Materialversorgung: Der verstärkte Einsatz von recycelten Materialien und der Aufbau eines einheitlichen Marktes für Sekundärrohstoffe kann zu einer stabilen und nachhaltigen Versorgung beitragen.
  • Kostensenkung: Effizientere Recyclingprozesse und niedrigere Ausgangsstoffkosten können zu einer Reduktion der Produktionskosten führen.
  • Wettbewerbsvorteile: Unternehmen, die frühzeitig auf kreislauforientierte Prozesse setzen, profitieren von den klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und Förderprogrammen, was ihre Marktposition stärken kann.


Hier finden Sie die offizielle Meldung der Europäischen Kommission zum Industrial Clean Deal.