Dies zeigt der mittlerweile sechste ARA Circular Economy Barometer 2024, der mit einem Wert von 59,1 auf einer Skala von 0-100 den höchsten Stand der letzten Jahre erreicht. Gleichzeitig appelliert die heimische Industrie an die zukünftige Bundesregierung, im neuen Regierungsprogramm den Fokus verstärkt auf die Kreislaufwirtschaft zu legen – ein wichtiger Schritt, um die Abhängigkeit von Primärrohstoffen zu reduzieren und den Klimaschutz zu forcieren.
Zum sechsten Mal in Folge präsentiert die ARA gemeinsam mit GfK den „ARA Circular Economy Barometer“, einen Index, der den Status der Kreislaufwirtschaft in österreichischen Unternehmen misst. „Der Anteil an Betrieben, die Konzepte der Kreislaufwirtschaft implementiert haben und aktiv nutzen, hat dieses Jahr mit 83 % einen neuen Höchstwert erreicht“, betont Harald Hauke, Vorstandssprecher der ARA. „Im Jahre 2023 lag dieser Wert noch bei 76 %. Besonders freut uns, dass unter den mittleren und großen Unternehmen fast jeder Betrieb Circular Economy nutzt oder plant“, so Hauke weiter. Gesellschaftliche Verantwortung, Klimaschutz sowie die Schonung knapper Ressourcen sind die drei wichtigsten Beweggründe Maßnahmen in Kreislaufwirtschaft umzusetzen. Für 9 von 10 Unternehmen ist diese auch Teil der Unternehmensstrategie.
Appell von Unternehmen an Politik: Investition in Kreislaufwirtschaft
Für 67 % der Unternehmen ist es wichtig, dass die neue Bundesregierung in Österreich in das Thema Kreislaufwirtschaft investiert und das Thema im Regierungsprogramm hat. Unabhängig von Regierungsprogrammen würden nahezu alle Unternehmen in die Kreislaufwirtschaft investieren. 8 von 10 geben an, dies sogar in unverändertem Umfang fortzuführen.
Circular Economy auf Wachstumskurs: Kleine Unternehmen holen auf
„Während 79 % der großen Unternehmen ihre Investitionsplanung für die kommenden drei Jahre konstant hoch halten, zeigen kleine (53 %) und mittlere (67 %) Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren eine steigende Bereitschaft, in Circular Economy zu investieren“, so Anna Kulnig, Senior Client Business Partner bei NIQ/GfK. „Die größten Hürden für die Umsetzung von Circular Economy bleiben die fehlende Information zur Substitution von Rohstoffen, die komplexe Gesetzgebung sowie die hohen Kosten“, führt Kulnig weiter aus.
Unternehmen so optimistisch wie noch nie
Vor allem der Einsatz von Recyclingmaterial, Wiederverwendung, Abfallvermeidung und -management werden als Chance gesehen, um die Zirkularität von Produkten, Dienstleistungen und Verpackungen in der Wertschöpfungskette zu steigern. Darüber hinaus haben die Nutzung der Digitalisierung und die Intensivierung der Nachhaltigkeitskommunikation vor allem für große Unternehmen an Bedeutung für den Erfolg der Circular Economy gewonnen.
Dies schlägt sich in einer gesteigerten Gesamtwertung nieder, so erreicht der Circular Economy Barometer mit 59,1 einen neuen Höchststand und übertrifft das Ergebnis des Vorjahres von 57.
Gleichzeitig entspannt sich die Situation betreffend des Fachkräftemangels nur sehr langsam. Derzeit haben nach wie vor drei von zehn Betrieben Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden – im Vergleichszeitraum vor einem Jahr waren es noch vier von zehn. Bei Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeiter:innen sind es sogar sechs von zehn (2023: 7 von 10). Derzeit füllen vor allem externe Berater:innen die Lücke.
Laut Circular Economy-Barometer gewinnt auch die Positionierung als nachhaltiges Unternehmen weiter an Bedeutung. 73 % finden, dass Nachhaltigkeit für ihre Geschäftstätigkeit eine wichtige Rolle spielt. „Unabhängig von Regierungsprogrammen oder ökonomischen Rahmenbedingungen besteht bei Österreichs Betrieben ein breiter Konsens: Die Kreislaufwirtschaft ist gekommen, um zu bleiben – Unternehmen treiben sie engagiert voran. Als treibende Kraft der Circular Economy freut es uns besonders, dass acht von zehn der befragten Unternehmen die ARA nennen, wenn man nach österreichischen Know-how-Trägern in Sachen Kreislaufwirtschaft fragt. Damit stehen wir im direkten Vergleich an erster Stelle“, unterstreicht ARA Vorstandssprecher Harald Hauke abschließend.