Kreislaufwirtschaft im Kampf gegen Klimakrise
Ende Jänner wurde der „Circularity Gap Report 2021“ veröffentlicht. Den Autoren zufolge werden gerade einmal 8,6 % der weltweit im Einsatz befindlichen Rohstoffe nach Gebrauch wiederverwendet oder einem Recyclingprozess zugeführt.
Was es demnach braucht, sei ein „Mehr“ an Kreislaufwirtschaft. Nicht nur um Ressourcen zu schonen, sondern gerade auch um die globale Erderwärmung zu begrenzen.
Der „Circularity Gap Report“ 2021 beschreibt die quantitative Analyse von Treibhausgasemissionen und Materialflüssen in der Weltwirtschaft, von der Extraktion bis zum Ende des Nutzungszyklus. Die Studie zeigt, dass der Großteil der emittierten Treibhausgase (70 %) während der Materialumschlags- sowie Materialnutzungsphase entsteht. Um den globalen Emissionsausstoß zu verringern, so die Autoren, müssten wir demnach über den engen Energiefokus aktueller nationaler Klimaversprechen hinausgehen.
Werden die Lösungen der Kreislaufwirtschaft an den Schnittstellen von Material- und Emissions-Hotspots richtig eingesetzt, verlängern diese die Wertbeständigkeit von Materialien und reduzieren damit auch gleichzeitig den übermäßigen Ressourcenverbrauch. Und das wiederum spart folgerichtig Treibhausgase. Die Autoren rechnen vor, dass die globale Erderwärmung bis 2032 auf bis zu 2 Grad Celsius begrenzt werden könnte, wenn die Agenden des Klimaschutzes mit den Agenden der Kreislaufwirtschaft miteinander verknüpft werden. Dies sei auch dringend notwendig, denn aktuell könnten die national festgelegten Beiträge der Unterzeichner des Pariser Klimaabkommens dieses „2-Grad-Ziel“ nur zur 15 % erreichen. Die Kreislaufwirtschaft aber sei in der Lage die fehlenden 85 % zu liefern. Auf diese Weise würde durch die Verkleinerung der „Circularity Gap” also auch die „Emissions Gap” geschlossen werden. Weiterführende Infos finden Sie in der Zusammenfassung des „Circularity Gap Report“ 2021 und unter https://www.circularity-gap.world/.
ARA Pionierarbeit: Circularity Gap Report Austria
Im Übrigen ist diese Betrachtung für die ARA nicht neu. Bereits 2019 veröffentlichte man in Zusammenarbeit mit den Autoren und Experten des Circularity Gap Reports ebensolchen Bericht für Österreich. Damit war man das erste Land, dessen nationale Volkswirtschaft gesamtheitlich in Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft untersucht wurde.