Clean Industrial Deal: Kreislaufwirtschaft im Fokus
Der Clean Industrial Deal der Europäischen Kommission zielt darauf ab, die EU bis 2030 zum Weltmarktführer in der Kreislaufwirtschaft zu machen. Wir haben die wichtigsten Maßnahmen zusammengefasst.
Der Clean Industrial Deal der Europäischen Kommission zielt darauf ab, die EU bis 2030 zum Weltmarktführer in der Kreislaufwirtschaft zu machen. Im Mittelpunkt steht dabei die Maximierung der begrenzten Ressourcen der EU, die Verringerung von Abhängigkeiten sowie die Reduzierung von Abfall, Produktionskosten und CO₂-Emissionen. Dieses nachhaltige Industriemodell stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und ist besonders für die ARA AG und ihre Kunden aus der Verpackungsbranche von zentraler Bedeutung, da es eine stabile Materialversorgung und effiziente Produktionsprozesse ermöglicht. Die EU-Kommission setzt auf eine Reihe konkreter Maßnahmen, um diesen Transformationsprozess voranzutreiben:
Optimierung der Ressourcennutzung
Produkte, die wertvolle und knappe Materialien enthalten, sollen möglichst lange genutzt werden, bevor sie in den Recyclingprozess überführt werden. Dazu plant die Kommission, künftig Ökodesign-Anforderungen für wichtige Produktgruppen einzuführen, um die Ressourceneffizienz zu erhöhen.
Einheitlicher Markt für Abfälle und Sekundärrohstoffe
Bisher behindert das Fehlen eines einheitlichen Marktes den Fortschritt in der Kreislaufwirtschaft. Um dieses Hindernis zu überwinden, arbeitet die Kommission eng mit Stakeholdern zusammen, um transformative Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen, die den freien Verkehr von Abfällen, Sekundärrohstoffen und wiederverwendbaren Materialien ermöglichen.
Circular Economy Act (geplant für 2026)
Dieser Act soll den Übergang zur Kreislaufwirtschaft beschleunigen, indem er folgende Ziele verfolgt:
- Erhöhung des Angebots an hochwertigen Rezyklaten und Anregung der Nachfrage nach Sekundärrohstoffen, was zu einer Senkung der Ausgangsstoffkosten führt.
- Harmonisierung der EU-weiten Definition des „Endes der Abfallkette“, um den Übergang von Abfall zu wertvollen Sekundärrohstoffen zu erleichtern.
- Vereinfachung, Digitalisierung und gezielte Ausweitung der erweiterten Herstellerverantwortung.
- Verpflichtende Nutzung neuer Rohstoffquellen, wie recycelte und biobasierte Materialien, um fossile Materialien zu ersetzen.
Ausbau der Recyclingkapazitäten
Im Rahmen des Critical Raw Materials Act soll die Recyclingquote auf 25 % erhöht werden. Zusätzliche Maßnahmen, wie eine effektivere getrennte Sammlung und Anreize zur Umleitung von Materialien aus der Deponierung in Recycling- und Wiederverwendungsprozesse, sind vorgesehen. Spezielle Regelungen im Bereich des Batterierecyclings, etwa zur Behandlung der „black mass“, unterstreichen die Detailtiefe dieser Maßnahmen.
Infrastruktur und internationale Zusammenarbeit
Um Skaleneffekte und intelligente Spezialisierung im Recycling zu fördern, werden transregionale Kreislaufwirtschaftszentren – die sogenannten Trans-Regional Circularity Hubs – im vierten Quartal 2026 eingerichtet. Diese Hubs stärken die Zusammenarbeit zwischen benachbarten Mitgliedstaaten und Industrieakteuren, indem sie strategische Projekte identifizieren. Ergänzend dazu wird eine „Green VAT“-Initiative vorangetrieben, die die Mehrwertsteuervorschriften für Gebrauchtwaren überarbeitet und zusätzliche finanzielle Anreize für den Übergang zu einer kreislauforientierten Wirtschaft schafft.
Für Unternehmen aus der Verpackungsbranche können sich aus diesen Maßnahmen vor allem folgende Vorteile ergeben:
- Sichere Materialversorgung: Durch den verstärkten Einsatz von recycelten Materialien und die Schaffung eines einheitlichen Marktes für Sekundärrohstoffe wird eine stabile und nachhaltige Versorgung gewährleistet.
- Kostensenkung: Effizientere Recyclingprozesse und niedrigere Ausgangsstoffkosten führen zu einer Reduzierung der Produktionskosten.
- Wettbewerbsvorteile: Unternehmen, die frühzeitig auf kreislauforientierte Prozesse setzen, profitieren von den neuen Förderprogrammen und den klaren regulatorischen Rahmenbedingungen.
So unterstützt Sie die ARA
Als ARA begleiten wir Sie aktiv auf diesem Weg und bieten Ihnen konkrete Hilfestellungen. Mit jahrelanger Expertise in Sachen Sammel- und Verwertungssysteme, helfen wir Ihnen bei der Optimierung interner Prozesse in Richtung Kreislaufwirtschaft und halten Sie auf dem aktuellsten Stand: Sei es beim Stoffstrom-Management. zirkulären Verpackungsdesign oder der Verpackungslizenzierung.
Darüber hinaus setzen wir verstärkt auf digitale Services, um die Materialströme und Dokumentationen effizienter zu gestalten. Lösungen wie unser Packaging Cockpit zur eigenständigen Analyse der Recyclingfähigkeit von Verpackungen oder auch unsere Teilhabe bei der Initiative für einheitliche Industriestandards von Verpackungsdaten machen es möglich, dass Sie Ihre Kreislauflösungen noch transparenter und kostengünstiger managen.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor bleibt schließlich die Bewusstseinsbildung. Neben den technischen und organisatorischen Aspekten ist es entscheidend, dass alle Stakeholder – von den eigenen Mitarbeiter:innen bis hin zu den Endkunden – die Bedeutung und Chancen der Kreislaufwirtschaft verstehen. Auch hier unterstützen wir Sie mit Kampagnen, Workshops und Umweltbildungsprogrammen wie ARA4kids, um den positiven Wandel langfristig zu verankern.